Wissenschaftliches Schreiben & Lektorat im Zeitalter von KI (Künstlicher Intelligenz)

Mit dem zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im akademischen Kontext verändern sich sowohl Schreibprozesse als auch Anforderungen an die Textqualität. Tools wie ChatGPT und andere KI-basierte Sprachmodelle werden häufig zur Unterstützung beim Verfassen wissenschaftlicher Texte eingesetzt. Dies betrifft insbesondere Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und Dissertationen.

KI kann sprachlich kohärente und formal korrekt wirkende Texte erzeugen. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede zwischen sprachlicher Glätte und wissenschaftlicher Qualität. KI-generierte Inhalte neigen zu inhaltlichen Unschärfen, Redundanzen, logischen Brüchen oder fehlerhaften Quellenangaben. Zudem fehlt es den Modellen an kontextuellem Verständnis, was insbesondere im wissenschaftlichen Schreiben problematisch sein kann.

Im Rahmen eines wissenschaftlichen Lektorats werden solche Texte geprüft, überarbeitet und an die Anforderungen akademischer Schreibstandards angepasst. Das betrifft sowohl sprachliche Aspekte (Orthografie, Grammatik, Stil) als auch strukturelle und inhaltliche Kriterien (Argumentationslogik, Kohärenz, Fachterminologie, formale Vorgaben).

Ein zusätzlicher Teilbereich ist das sogenannte KI-Post-Editing. Dabei handelt es sich um die gezielte Nachbearbeitung von Texten, die mit Hilfe von ChatGPT oder vergleichbaren Anwendungen erstellt oder überarbeitet wurden. Ziel ist es, potenzielle Schwächen automatisierter Schreibprozesse zu identifizieren und zu beheben, ohne die Vorteile technischer Unterstützung grundsätzlich in Frage zu stellen.

Insbesondere bei Qualifikationsarbeiten wie Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation ist es wichtig, sowohl die sprachliche Qualität als auch die wissenschaftliche Integrität des Textes sicherzustellen. Ein Lektorat kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten – unabhängig davon, ob der Text vollständig eigenständig oder teilweise mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz entstanden ist.